Studiengruppen

 

Studiengruppen

Die Studiengruppen bieten die Möglichkeit, Schwerpunktthemen zu vertiefen. Dort werden z. T. langfristige Arbeits- und Diskussionsprozesse organisiert, die auch auf die Einwerbung von Drittmitteln zielen.

Die DGH begrüßt nicht nur die Mitwirkung in laufenden Studiengruppen, sondern ermutigt ihre Mitglieder, neue Gruppen aufzubauen. Entsprechende Vorschläge werden auf den Mitgliederversammlungen zur Diskussion gestellt und dort entschieden.

Folgende Studiengruppen sind derzeit aktiv:

Systemtheorie und Humanökologie (SysHÖ)

Die Studiengruppe arbeitet an Brückenkonzepten zwischen sozial- und naturwissenschaftlichen Systemtheorien und quantitativen und qualitativen Modellen. Ausgangspunkt sind Überlegungen zur besonderen Herausforderung, die sich aus der Komplexität humanökologischer Fragestellungen als Verknüpfung vielfältiger Wissensgebiete ergibt. Systemansätze und modellgestützte Analysen, so unser Vorschlag, können dazu beitragen, diese Komplexität adäquat in den Blick zu nehmen und zu Problemlösungen beizutragen.
Die Arbeitsgruppe setzt dazu auf zwei Ebenen an: Einmal auf der Ebene wissenschaftstheoretischer und methodologischer Systematisierungen, die insbesondere auf Strukturmodelle zurückgreift, und zum anderen auf der Anwendungsebene in ausgewählten Problembereichen, wie etwa Ernährungsökologie. Die erste Ebene wird durch Ausrichtung von Tagungen zu grundlegenden Themen aus Philosophie und Wissenschaftstheorie behandelt sowie durch Beiträge in der Fachzeitschrift GAIA. Ein Tagungsband „Systemtheorien und Humanökologie“ liegt vor; weitere werden folgen.

Die zweite Ebene wird derzeit durch Fokussierung auf den Komplex „Ernährungsökologie in systemischer Perspektive“ bearbeitet. Dazu wurden spezielle Workshops in Wien 2016 und 2017 sowie 2021 mit Blick auf die derzeitige Pandemielage durchgeführt.
Auch auf internationaler Eben wurden bei Tagungen der International Society for Human Ecology (SHE) Beiträge eingebracht – sowohl zu den Grundlagen der systemischen Methodologie im Kontext der Humanökologie wie auch zur systemischen Ernährungsökologie (Las Vegas 2011; Santa Ana 2017; Lissabon 2018).
Pandemiebedingt konnten diese Kooperationen nicht weiter ausgebaut werden, allerdings waren wesentliche Beiträge bei der DGH-Jahrestagung 2021 von der Studiengruppe getragen.

Sprecher: Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter, felix.tretter@bas-muenchen.de, Dr. Karl-Heinz Simon, simon@cesr.de.

Ausschuss für Hochschulbildung

DGH-Ausschuss für Hochschulbildung (vormals „Gründungsausschuss für eine Hochschule der Humanökologie – Europäische Hochschule der Humanökologie, COHE“)

Die Studiengruppe wurde im Oktober 2006 gegründet und tagte seitdem regelmäßig im Vorfeld der DGH-Jahrestagungen. Ziel des Ausschusses war die tatkräftige und ideelle Unterstützung des Aufbaus eines öffentlich-privaten Colleges für einen Bachelor of Arts in Human Ecology und einen Master of Philosophy in Human Ecology in Deutschland (www.coh-europe.de).

Die Deutsche Gesellschaft für Humanökologie ist dabei sowohl das Netzwerk, aus dem sich ein wichtiger Teil des Lehrpersonals rekrutieren wird, als auch die Institution, welche die Qualität der Lehre und internationale Vernetzung des Colleges sicherstellen soll.

Im Mai 2013 wurde die Gruppe mit Beschluss der Mitgliederversammlung zum Gründungsausschuss für eine Hochschule der Humanökologie umbenannt.

Im Juni 2017 gründete sich das European College of Human Ecology als gGmbh mit Sitz in Emmendingen (www.coh-europe.de) und die ehemalige Studiengruppe in Ausschuss für Hochschulbildung umbenannt.

Sprecher: Dr. Wolfgang Serbser <serbser@coh-europe.de>

 

Humanökologie in den Tropen

Das Thema „Humanökologie in den Tropen“ hat in der DGH Tradition. Bereits in den 1970er Jahren war Agrarökologie in den Tropen, speziell in Tanzania, ein Gegenstand der Forschung. Später wurden Kooperationskontakte zur Universität Los Banos/Philippinen und zu humanökologischen Gruppen in Indonesien hergestellt. Für die Zeit nach der Pandemie wird die Planung einer gemeinsamen Konferenz ins Auge gefasst. Besonderes Augenmerk gilt der „Weiterentwicklung interdisziplinärer, humanökologischer Methoden“ und der „Stärkung der Humanökologie an Universitäten des globalen Südens“.

 

Derzeit wird ein Publikationsprojekt vorangetrieben: Bernhard Glaeser und Marion Glaser bereiten eine Veröffentlichung bei Cambridge Scholars/UK vor. Titel: Coastal management revisited – Navigating towards sustainable human-nature relations”. Das Buchprojekt umfasst 20 Jahre Forschungserfahrung der Autor(inn)en an tropischen (Brasilien, Indonesien) und gemäßigten (Schweden, Deutschland) Küsten und ist vom Verlag akzeptiert. Der fertige Text wird für den Druck vorbereitet.

 Sprecher: Bernhard Glaeser, <bernhardglaeser@gmail.com>

Stellvertreterin: Marion Glaser, <marion.glaser@leibniz-zmt.de>

Bread & Peace @ Climate Change (B&P@CC)

Die Studiengruppe wurde 2013 eingerichtet. Schwerpunkt ist der Aufbau einer internationalen Allianz, um Ergebnisse der Klimafolgenforschung mit Blick auf die „Zukunft der Ernährung“ an Verbraucher/innen, Handel und Produzent/innen heranzutragen. Es geht darum, mit diesen Zielgruppen an Gestaltungs- und Handlungsstrategien zu arbeiten, um einen bewussten Umgang mit möglichen Entwicklungen im Alltag zu fördern.

Der internationale Verbund setzt sich zum Ziel, nicht nur die vielfältigen Wechselbeziehungen zusammenzutragen, sondern diese Erkenntnisse so aufzubereiten und, in der Folge, geeignete transdisziplinäre Prozesse so zu konzipieren und durchzuführen, dass dieser Brückenschlag gelingen kann. Damit soll er Grundlagenerkenntnisse, die auch für andere transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprozesse wichtig sein könnten, liefern.

Sprecher: PD Dr. habil. Fritz Reusswig. < fritz.reusswig@pik-potsdam.de>